Mit ‘Kolumne’ getaggte Beiträge
Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 25. Teil vom 26.3.2015:
VORSCHLAG-HAMMER
Punk, Sex und Wahnsinn
Als Punk spannend war, hörte ich Benjamin Blümchen. Schöner Mist, aber so ist es nun mal. Ich wurde geboren, als die Sex Pistols „Anarchy in The U.K.“ plärrten, und während ihre Brüder im Geiste Pogo tanzten und Iro trugen, beschränkte sich mein persönlicher Protest darauf, mit dem Plastikbagger Erde aus der väterlichen Zimmerpflanze auf den Teppich zu schaufeln und „törööö!“ zu rufen. Deshalb bin ich, der in den viel zu braven Neunzigerjahren pubertierte und wenigstens Nirvana hatte, regelmäßig neidisch auf all die Frühergeborenen, denen nicht erst Green Day verdeutlichen mussten, was Punk nicht sein wollte.
Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 24. Teil vom 16.3.2015:
VORSCHLAG-HAMMER
Das ewige Lesen
Nicht, dass ich scharf darauf wäre, sie näher kennenzulernen, allerdings frage ich mich durchaus, wo sie denn eigentlich sind, die viel beschworenen Nichtleser. In Leipzig eher nicht, da schoben sich in den vergangenen Tagen knapp 190 000 Menschen durch riesige Messehallen, als wären die dort präsentierten Literaturneuheiten knapp bemessene Superdrogen. München ist ebenfalls im Zeilenrausch, auch ohne Messe. Beim Krimifestival (noch bis Ende März plus Nachschlag) sind die meisten Veranstaltungen längst ausverkauft, und schaut man sich den Rest-März im Kulturkalender an, dann kommen Bücherfreunde aus dem Staunen kaum heraus, so viel wird ihnen hier geboten. Weiterlesen
Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 23. Teil vom 20.2.2015:
VORSCHLAG-HAMMER
And the winners are … oder auch nicht
Gerade durfte man sich wieder daran gewöhnen, dass einem nicht ständig kostümierte Hallodris begegnen, und schon treibt der Verkleidungswahnsinn neue Blüten. In Los Angeles zumindest, wo am Sonntag die Oscars verliehen werden. Und da schaut natürlich jeder hin, der sich fürs Kino interessiert – oder eben für extravagant eingehüllte Millionärinnen und Millionäre, deren Stilberater respektive Couture-Sponsoren den schmalen Grat zwischen great und greislig nicht immer preiswürdig meistern. Masken gibt es da zwar nicht, erschrecken kann man sich bei einem allzu lässig zurechtgespritzten Krähenfuß oder einer Wurst von einem Kleid aber auch ganz gut. Zum Glück geht es auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten vorrangig um Filme. Kleiner Scherz, es geht natürlich nicht um die Filme, es geht um die Stars – und um die Fehlentscheidungen der Academy, vor allem darum geht es.
Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 22. Teil vom 9.2.2015:
VORSCHLAG-HAMMER
Fifty Shades of Schamesröte
Würde es mir gelingen, gleich im ersten Satz die Wörter Studentin, Milliardär, Sex und Macht unterzukriegen, stünden die Chancen fabelhaft, dass alle weiterlesen. Ließe ich im zweiten Satz die zwar etwas komplizierten, gleichwohl fesselnden Begriffe BDSM, Playroom und Sub fallen, wäre mir Ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit sicher (nachdem Sie mit dem Googeln fertig sind, versteht sich). Man muss den Leser, mit Verlaub, bei der Stange halten. Dachte ich mir, als ich diese Kolumne begann. Und siehe da, Sie sind noch hier. Weiterlesen
Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 21. Teil vom 27.1.2015:
VORSCHLAG-HAMMER
Bartgerechte Haltung
Ob Sie das interessiert oder nicht, aber für diese Zeilen habe ich mich extra rasiert. Glauben Sie mir, am Ende werden Sie mich verstehen. Eine steile These aus dem Gender-Dschungel geht ja so: Je härter die Zeiten, desto wilder die Bärte. Dahinter steckt die naive Annahme, der Typ Testosteron-Toni tauge eher zum Anpacker als der metrosexuelle Feingeist, dem man außer Feingeistigem nichts zutraut.
Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 20. Teil vom 19.12.2014:
VORSCHLAG-HAMMER
Über kurz oder lang
So wie ich mich gerade fühle, kann dieser Vorschlag-Hammer nur ein Plüsch-Hämmerchen werden. Drei Wochen Urlaub liegen hinter mir, die vielleicht tiefenentspannteste Adventszeit meines Lebens, und wenn ich nun nach Tipps für Ihre Freizeitgestaltung gefragt werde, womöglich nach harten Fakten und nüchternen Terminen, so bin ich in Versuchung zu säuseln: Schlafen Sie sich aus, lesen Sie ein gutes Buch (Wolfgang Herrndorf: Bilder deiner großen Liebe), fahren Sie in ein Wellnesshotel. Dort schlafen Sie sich aus, lesen ein gutes Buch (Nick Hornby: „Miss Blackpool“) und so weiter und so fort. Watteweichgespülte Zeilen, ich habe Sie gewarnt! Weiterlesen
Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 19. Teil vom 15./16.11.2014:
VORSCHLAG-HAMMER
Völlig benebelt
Der November ist ein Depp. Ich meine das gar nicht wettertechnisch, dieses Stromern durch die Diesigkeit hat ja etwas Meditatives. Schönwetter kann jeder, aber für einen anständigen Nebel braucht es die richtige Temperatur, das richtige Licht, manchmal auch ein Bier zu viel. Fragen Sie die Schotten, die wissen Bescheid. Und falls Sie keine Schotten kennen, dann gehen Sie ins Kino. Da läuft von Donnerstag an die schwarzhumorige Tragikomödie What We Did On Our Holiday, die zum größten Teil in den Highlands spielt und uns sehr amüsant vor Augen führt, dass das Leben nicht nur aus Sonnenschein besteht (der deutsche Titel ist so fahl und unpassend, den möchte ich hier nicht wiedergeben).
Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 18. Teil vom 4.11.2014:
VORSCHLAG-HAMMER
Das Neue braucht Freunde
Lichtfahrer sind sichtbarer. Ein strahlender Satz. Wolf Haas hat ihn erfunden, als er noch Werbetexter war, sehr, sehr spät im vergangenen Jahrtausend. Beim Interview neulich in München erzählte mir das Wortgenie von dem Moment, in dem sein Leben einen Satz machte. Quasi. Mitte der Neunzigerjahre kündigte Haas seinen Job bei der Werbeagentur, um sich als freier Schriftsteller durchzubeißen. Um seinen Traum nicht nur zu träumen, wenn man so möchte. Das war, wohlgemerkt, in einer Phase, in der noch keineswegs klar war, dass sich seine Brenner-Krimis verkaufen würden wie Wiener Würstel. Wagnistat Hilfsausdruck.
Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 17. Teil vom 6.10.2014:
VORSCHLAG-HAMMER
Schoßgebete für die Ehe
Die Wiesn ist vorbei – und Ihre Ehe? Nicht, dass es mich etwas anginge oder ich Pessimist wäre, aber es soll zuweilen vorkommen, dass die Gattin im Herzkasperlzelt einen neuen Prinzen findet, während der Gatte im Schützen-Festzelt den Schürzenjäger in sich entdeckt. Was auf der Wiesn passiert, bleibt auf der Wiesn. So predigen Freunde des Fremdbusselns und schweigen wie ein Bierdeckel. Wer weiß schon, was das Herzblatt denkt? Da kann man sich jahrelang gegenseitig auswendig lernen und weiß doch: nicht viel. Weiterlesen
Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 16. Teil vom 26.9.2014:
VORSCHLAG-HAMMER
Ein Prosit des Protests
Obacht, ich bin gerade auf Krawall gebürstet. Nicht nur, weil mein Handy und mein Computer synchron vor sich hin lahmen, als hätten sie sich abgesprochen, mich auszubremsen. Mein Grant hat auch mit der Wiesn zu tun. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich gehöre nicht zu denen, die das Oktoberfest meiden. Stattdessen werde ich teilnehmen und trinken, bis der Gaudibaum kippt. Jawoll! Allerdings weiß ich jetzt schon, dass ich den Knurrhahn in mir nicht abstellen kann. Dem ist es in den Zelten zu voll, der Kostümierungszwang ist ihm zuwider, und besoffene Wuppertalerinnen? Na ja. Weiterlesen





