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Beiträge aus der Kategorie ‘Journalismus’

SZ-Kolumne: Vorschlag-Hammer (28)

13. Mai 2015

Bernhard Blöchl

Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 28. Teil vom 13.5.2015:

VORSCHLAG-HAMMER
Gladiatoren am Bügeltisch

Also haben die Bayern doch wieder triumphiert. Zwei Titel in einer Saison sind auch in München eine respektable Leistung. Ich danke euch, ihr Heldinnen! Falls Sie es nicht mitbekommen haben im Barcelona-Trubel: Zum ersten Mal seit 1976 haben die Fußballerinnen des FC Bayern die Deutsche Meisterschaft gewonnen, zum ersten Mal in der Geschichte kommen Meisterfrauen und Meistermänner aus derselben Stadt. Das gemischte Double soll nun mit einer Riesenfeier am Marienplatz gewürdigt werden, und nur Schelme mögen spotten, jetzt habe die Quote auch den Rathausbalkon erreicht (24.5.). Fehlt nur noch die Kaiserin zum Kaiser. Die Uli zum Uli. Die Schnuppe zum Stern des Südens.

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SZ-Kolumne: Vorschlag-Hammer (27)

29. April 2015

Bernhard Blöchl

Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 27. Teil vom 29.4.2015:

VORSCHLAG-HAMMER
Akkordarbeiter

Am Sonntag feierten Deichkind eine ihrer unwiderstehlichen Krawallpartys im Zenith. Die lustigste Hedonismus-Hymne der Band aus Hamburg heißt Arbeit nervt, der Text darin geht so: „Seelenklempner, Viehbefruchter, Astronauten / würden gern im Weltraum schunkeln, schwofen, saufen / Profikicker, Paparazzi, Taxifahrer / Ehrgeiz ist die letzte Zuflucht des Versagers.“

Wir von der SZ sehen das selbstverständlich anders. Wir platzen schier vor Ehrgeiz und arbeiten rund um die Uhr. Nur für Sie. Dennoch gibt es Kollegen, die fahren bereits am Tag vor dem Feiertag den Rechner nicht mehr hoch. Für diese Spezies bedeutet ein Feiertag vor allem eins: zwei Tage frei. Die Zeitungssprache nennt dieses Kuriosum redaktionsfreier Tag, welcher in der Überlegung wurzelt, dass eine Tageszeitung in der Regel nur werktags erscheint, also korrekterweise Werktageszeitung heißen müsste, weshalb der gemeine Redakteur schon vor dem Feiertag nutzlos wird. Diesbezüglich ist diese Woche besonders delikat, weil es sich beim bevorstehenden 1. Mai um den Tag der Arbeit handelt, den Redakteure mit alten Verträgen doppelt feiern – indem sie doppelt faulenzen.

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SZ-Kolumne: Vorschlag-Hammer (26)

16. April 2015

Bernhard Blöchl

Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 26. Teil vom 16.4.2015:

VORSCHLAG-HAMMER
Katze kotzt, Nachbar motzt

An Ostern besuchte ich mal wieder die Therme Erding, was freilich eine saudumme Idee war, ich habe mich gefühlt wie in einem Wimmelbild in Rimini. Zu meiner Verteidigung möchte ich betonen, dass ich zur Recherche dort war, die haben da kürzlich ein schickes Hotel angebaut, wo Entspannung sehr wohl möglich war, selbst in den Ferien. Nur ein bisschen Ruhe zu finden, kommt bekanntlich einer Meisterleistung gleich, gerade in diesen Tagen, da wieder alle den Gärtnerplatz respektive das Isar-Ufer belagern, als gelte es herauszufinden, was Lemminge beim Picknick empfinden.

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SZ-Kolumne: Vorschlag-Hammer (25)

26. März 2015

Bernhard Blöchl

Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 25. Teil vom 26.3.2015:

VORSCHLAG-HAMMER
Punk, Sex und Wahnsinn

Als Punk spannend war, hörte ich Benjamin Blümchen. Schöner Mist, aber so ist es nun mal. Ich wurde geboren, als die Sex Pistols „Anarchy in The U.K.“ plärrten, und während ihre Brüder im Geiste Pogo tanzten und Iro trugen, beschränkte sich mein persönlicher Protest darauf, mit dem Plastikbagger Erde aus der väterlichen Zimmerpflanze auf den Teppich zu schaufeln und „törööö!“ zu rufen. Deshalb bin ich, der in den viel zu braven Neunzigerjahren pubertierte und wenigstens Nirvana hatte, regelmäßig neidisch auf all die Frühergeborenen, denen nicht erst Green Day verdeutlichen mussten, was Punk nicht sein wollte.

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SZ-Kolumne: Vorschlag-Hammer (24)

16. März 2015

Bernhard Blöchl

Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 24. Teil vom 16.3.2015:

VORSCHLAG-HAMMER
Das ewige Lesen

Nicht, dass ich scharf darauf wäre, sie näher kennenzulernen, allerdings frage ich mich durchaus, wo sie denn eigentlich sind, die viel beschworenen Nichtleser. In Leipzig eher nicht, da schoben sich in den vergangenen Tagen knapp 190 000 Menschen durch riesige Messehallen, als wären die dort präsentierten Literaturneuheiten knapp bemessene Superdrogen. München ist ebenfalls im Zeilenrausch, auch ohne Messe. Beim Krimifestival (noch bis Ende März plus Nachschlag) sind die meisten Veranstaltungen längst ausverkauft, und schaut man sich den Rest-März im Kulturkalender an, dann kommen Bücherfreunde aus dem Staunen kaum heraus, so viel wird ihnen hier geboten. Weiterlesen

SZ-Kolumne: Vorschlag-Hammer (23)

21. Februar 2015

Bernhard Blöchl

Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 23. Teil vom 20.2.2015:

VORSCHLAG-HAMMER
And the winners are … oder auch nicht

Gerade durfte man sich wieder daran gewöhnen, dass einem nicht ständig kostümierte Hallodris begegnen, und schon treibt der Verkleidungswahnsinn neue Blüten. In Los Angeles zumindest, wo am Sonntag die Oscars verliehen werden. Und da schaut natürlich jeder hin, der sich fürs Kino interessiert – oder eben für extravagant eingehüllte Millionärinnen und Millionäre, deren Stilberater respektive Couture-Sponsoren den schmalen Grat zwischen great und greislig nicht immer preiswürdig meistern. Masken gibt es da zwar nicht, erschrecken kann man sich bei einem allzu lässig zurechtgespritzten Krähenfuß oder einer Wurst von einem Kleid aber auch ganz gut. Zum Glück geht es auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten vorrangig um Filme. Kleiner Scherz, es geht natürlich nicht um die Filme, es geht um die Stars – und um die Fehlentscheidungen der Academy, vor allem darum geht es.

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SZ-Kolumne: Vorschlag-Hammer (22)

10. Februar 2015

Bernhard Blöchl

Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 22. Teil vom 9.2.2015:

VORSCHLAG-HAMMER
Fifty Shades of Schamesröte

Würde es mir gelingen, gleich im ersten Satz die Wörter Studentin, Milliardär, Sex und Macht unterzukriegen, stünden die Chancen fabelhaft, dass alle weiterlesen. Ließe ich im zweiten Satz die zwar etwas komplizierten, gleichwohl fesselnden Begriffe BDSM, Playroom und Sub fallen, wäre mir Ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit sicher (nachdem Sie mit dem Googeln fertig sind, versteht sich). Man muss den Leser, mit Verlaub, bei der Stange halten. Dachte ich mir, als ich diese Kolumne begann. Und siehe da, Sie sind noch hier. Weiterlesen

SZ-Kolumne: Vorschlag-Hammer (21)

28. Januar 2015

Bernhard Blöchl

Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 21. Teil vom 27.1.2015:

VORSCHLAG-HAMMER
Bartgerechte Haltung

Ob Sie das interessiert oder nicht, aber für diese Zeilen habe ich mich extra rasiert. Glauben Sie mir, am Ende werden Sie mich verstehen. Eine steile These aus dem Gender-Dschungel geht ja so: Je härter die Zeiten, desto wilder die Bärte. Dahinter steckt die naive Annahme, der Typ Testosteron-Toni tauge eher zum Anpacker als der metrosexuelle Feingeist, dem man außer Feingeistigem nichts zutraut.

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Der Wolf und ich

28. Dezember 2014

Bernhard Blöchl

Mitte Oktober war schon einmal Weihnachten. Also für mich. Am 19. Oktober, ein paar Stunden vor seiner Lesung im Volkstheater, begegnete ich Wolf Haas. Nach mehreren Interviews per E-Mail, Austausch über das Romanschreiben, kurzen Begegnungen auf Lesungen sowie Buchkritiken kam es endlich zum persönlichen Treffen. Knapp zwei Stunden plauderten wir über den Brenner und seinen Erzähler, sprachen über Haas‘ Werdegang vom Werbetexter zum Kultautor und diskutierten über Wortspiele, Sprachexperimente und ungewöhnliche Erzählformen.

„Ich suche die spezielle Form nicht, um originell zu wirken. Ich brauche eine spezielle Form, damit es mir nicht öde wird, während ich schreibe. Ich brauche einen formalen Vorwand, der mich so beschäftigt, dass ich mich selbst austrickse, damit die Geschichte automatisch entsteht.“ (Wolf Haas)

Für die München-Kultur der SZ habe ich den Tag mit Wolf Haas in einem Porträt zusammengefasst.

Haas

SZ-Kolumne: Vorschlag-Hammer (20)

20. Dezember 2014

Bernhard Blöchl

Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 20. Teil vom 19.12.2014:

VORSCHLAG-HAMMER
Über kurz oder lang

So wie ich mich gerade fühle, kann dieser Vorschlag-Hammer nur ein Plüsch-Hämmerchen werden. Drei Wochen Urlaub liegen hinter mir, die vielleicht tiefenentspannteste Adventszeit meines Lebens, und wenn ich nun nach Tipps für Ihre Freizeitgestaltung gefragt werde, womöglich nach harten Fakten und nüchternen Terminen, so bin ich in Versuchung zu säuseln: Schlafen Sie sich aus, lesen Sie ein gutes Buch (Wolfgang Herrndorf: Bilder deiner großen Liebe), fahren Sie in ein Wellnesshotel. Dort schlafen Sie sich aus, lesen ein gutes Buch (Nick Hornby: „Miss Blackpool“) und so weiter und so fort. Watteweichgespülte Zeilen, ich habe Sie gewarnt! Weiterlesen