Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 26. Teil vom 16.4.2015:
VORSCHLAG-HAMMER
Katze kotzt, Nachbar motzt
An Ostern besuchte ich mal wieder die Therme Erding, was freilich eine saudumme Idee war, ich habe mich gefühlt wie in einem Wimmelbild in Rimini. Zu meiner Verteidigung möchte ich betonen, dass ich zur Recherche dort war, die haben da kürzlich ein schickes Hotel angebaut, wo Entspannung sehr wohl möglich war, selbst in den Ferien. Nur ein bisschen Ruhe zu finden, kommt bekanntlich einer Meisterleistung gleich, gerade in diesen Tagen, da wieder alle den Gärtnerplatz respektive das Isar-Ufer belagern, als gelte es herauszufinden, was Lemminge beim Picknick empfinden.
Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 25. Teil vom 26.3.2015:
VORSCHLAG-HAMMER
Punk, Sex und Wahnsinn
Als Punk spannend war, hörte ich Benjamin Blümchen. Schöner Mist, aber so ist es nun mal. Ich wurde geboren, als die Sex Pistols „Anarchy in The U.K.“ plärrten, und während ihre Brüder im Geiste Pogo tanzten und Iro trugen, beschränkte sich mein persönlicher Protest darauf, mit dem Plastikbagger Erde aus der väterlichen Zimmerpflanze auf den Teppich zu schaufeln und „törööö!“ zu rufen. Deshalb bin ich, der in den viel zu braven Neunzigerjahren pubertierte und wenigstens Nirvana hatte, regelmäßig neidisch auf all die Frühergeborenen, denen nicht erst Green Day verdeutlichen mussten, was Punk nicht sein wollte.
Es war ein verregneter Tag, dieser Welttag der Poesie. Zumindest in München, wo es am Abend schüttete, als hätte der Himmel Grund gehabt zu heulen, womöglich wegen des Mangels an Poesie in der Stadt, wer weiß das schon? Drinnen flossen keine Tränen, drinnen floss nur Wein, und den Besuchern, die sich in die Buchhandlung „Isarflimmern“ gerettet und den Raum ordentlich gefüllt haben, war dann doch eher nach Lachen zumute. So kam es mir zumindest vor während dieser ganz besonderen Lesung.
Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 24. Teil vom 16.3.2015:
VORSCHLAG-HAMMER
Das ewige Lesen
Nicht, dass ich scharf darauf wäre, sie näher kennenzulernen, allerdings frage ich mich durchaus, wo sie denn eigentlich sind, die viel beschworenen Nichtleser. In Leipzig eher nicht, da schoben sich in den vergangenen Tagen knapp 190 000 Menschen durch riesige Messehallen, als wären die dort präsentierten Literaturneuheiten knapp bemessene Superdrogen. München ist ebenfalls im Zeilenrausch, auch ohne Messe. Beim Krimifestival (noch bis Ende März plus Nachschlag) sind die meisten Veranstaltungen längst ausverkauft, und schaut man sich den Rest-März im Kulturkalender an, dann kommen Bücherfreunde aus dem Staunen kaum heraus, so viel wird ihnen hier geboten. Weiterlesen
Große Freude! Am Samstag, 21. März, 20 Uhr, lese ich endlich mal wieder in München: In der wunderbaren Buchhandlung Isarflimmern (an der Reichenbachbrücke) feiern wir den Indiebookday 2015. Ich werde meinen Roman Für immer Juli vorstellen, und die Kollegin Anika Landsteiner schenkt dem Männerabend die weibliche Note. Die Autorin und Schauspielerin wird ergänzende Passagen aus „Schluss mit luschig! Anleitung zum Mannsein“ präsentieren, weil Juli, ehm, verhindert ist. Alle Infos hier.
Die Kollegin Birgit Böllinger hat mich kürzlich um einen Gastbeitrag für ihr Literaturblog „Sätze & Schätze“ gebeten. Aber gerne doch! Für die herrlich rotwangige Reihe verschämte Literaturen habe ich skizziert, was mich beim Romanschreiben inspiriert hat. Konkret habe ich über ein Buch geschrieben, das Julis Tour de force maßgeblich beeinflusst hat: „Die perfekte Masche“ von Neill Strauss. Weiterlesen
Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 23. Teil vom 20.2.2015:
VORSCHLAG-HAMMER
And the winners are … oder auch nicht
Gerade durfte man sich wieder daran gewöhnen, dass einem nicht ständig kostümierte Hallodris begegnen, und schon treibt der Verkleidungswahnsinn neue Blüten. In Los Angeles zumindest, wo am Sonntag die Oscars verliehen werden. Und da schaut natürlich jeder hin, der sich fürs Kino interessiert – oder eben für extravagant eingehüllte Millionärinnen und Millionäre, deren Stilberater respektive Couture-Sponsoren den schmalen Grat zwischen great und greislig nicht immer preiswürdig meistern. Masken gibt es da zwar nicht, erschrecken kann man sich bei einem allzu lässig zurechtgespritzten Krähenfuß oder einer Wurst von einem Kleid aber auch ganz gut. Zum Glück geht es auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten vorrangig um Filme. Kleiner Scherz, es geht natürlich nicht um die Filme, es geht um die Stars – und um die Fehlentscheidungen der Academy, vor allem darum geht es.
Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 22. Teil vom 9.2.2015:
VORSCHLAG-HAMMER
Fifty Shades of Schamesröte
Würde es mir gelingen, gleich im ersten Satz die Wörter Studentin, Milliardär, Sex und Macht unterzukriegen, stünden die Chancen fabelhaft, dass alle weiterlesen. Ließe ich im zweiten Satz die zwar etwas komplizierten, gleichwohl fesselnden Begriffe BDSM, Playroom und Sub fallen, wäre mir Ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit sicher (nachdem Sie mit dem Googeln fertig sind, versteht sich). Man muss den Leser, mit Verlaub, bei der Stange halten. Dachte ich mir, als ich diese Kolumne begann. Und siehe da, Sie sind noch hier. Weiterlesen
Hingehen, fernbleiben, Lieblingsfluchten. Unter dem – nun ja – Schlagwort „Vorschlag-Hammer“ schreiben SZ-Journalisten auf, welche Münchner Kulturveranstaltungen sie empfehlen (und vor welchen sie warnen). Hier mein 21. Teil vom 27.1.2015:
VORSCHLAG-HAMMER
Bartgerechte Haltung
Ob Sie das interessiert oder nicht, aber für diese Zeilen habe ich mich extra rasiert. Glauben Sie mir, am Ende werden Sie mich verstehen. Eine steile These aus dem Gender-Dschungel geht ja so: Je härter die Zeiten, desto wilder die Bärte. Dahinter steckt die naive Annahme, der Typ Testosteron-Toni tauge eher zum Anpacker als der metrosexuelle Feingeist, dem man außer Feingeistigem nichts zutraut.
Zur Abwechslung stellte mal ein anderer die Fragen: In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Experimentelles, Die Novelle, durfte ich Auskunft geben über steile erste Sätze, Lieblingssaetze.de, übers Bloggen und Bücherschreiben sowie über die Freude an experimenteller Kunst. Danke für den Beitrag, Christian Knieps! Weiterlesen






