Beiträge aus der Kategorie ‘Bücher’
Man soll ja nie damit aufhören, Dinge zum ersten Mal zu tun. Dann halt also Speed-Dating. Okay, das Speed-Dating, zu dem das Literaturhaus die Münchner Autoren versammelt hat, ist anders: lesen und plaudern statt flirten und protzen. Aber schnell muss es auch hier gehen. Denn Langeweile ist für die, die zu viel Zeit haben. Gefasel für Unkonzentrierte. Los jetzt.
Zunächst ein Satz im Foyer über sich selbst, der sollte sitzen. Ich weiß nicht, ob ich den Romantitel korrekt wiedergegeben habe, Amelie Fried lacht. Offenbar kann sie nicht glauben, dass ich das Wort „Hintern“ vor Publikum gesagt habe. Irgendwo höre ich „Arsch“, aber vielleicht bilde ich mir das nur ein. Nicht lange darüber nachdenken, ab an den Autorentisch im Saal.

Lesung beim Speed-Dating im Literaturhaus (Fotos: Catherina Hess).
Yeah, endlich im Playboy, endlich entblättert, und dann noch in der Jubiläumsausgabe, wow! Das kleine Gelbe macht eine ziemlich gute Figur, oder etwa nicht? Und wie jeder weiß, sollte man auch die Texte nicht unterschätzen. Da steht kurz und knapp und auf den Punkt:
„Bayern verliert gegen Chelsea, und seine Freundin erwischt er in flagranti – Knoppke reicht’s. Mit seinem alten Ford und einer jungen Dreadlock-Tramperin düst er in die schottischen Highlands. Tragikomisches Roadmovie über die Suche nach Glück.“
Danke, Playboy Deutschland, danke, Günter Keil. Und danke auch an all die anderen Kollegen, die sich mit „Im Regen erwartet niemand, dass dir die Sonne aus dem Hintern scheint“ beschäftigt haben. Eine Auswahl der Pressezitate steht hier.
Wir sind in den Highlands durch den Regen spaziert, haben uns im Pub unsere Plots um die Ohren gehauen, haben auf der stürmischsten Miniinsel unser Herz verloren und mit Whisky im Blut am Manuskript gefeilt. All das haben wir getan. Aber das hier war neu: in einer Münchner Kneipe aus unseren Büchern lesen. Gemeinsam. Beim schottischen Doppel. Das war lustig, mein Lieblingsmensch und ich: Anne Sanders und, ehm, Bernie Sanders aka Bestsellerautorinnengatte. Moderiert wurde der Abend im Heppel & Ettlich von dem sehr geschätzten SZ-Kollegen, Schottland-Kenner und Freund Sebastian Herrmann. Cheers sagen wir auch zu Claudi Donald und den Kolleginnen von Randomhouse für die Fotos sowie den etwa 50 Gästen im Publikum. Slangevar, folks! Dass der lässige Abend mit dem Nach-Mitternachts-Herrengedeck „Le Üwe“ im Bergwolf endete, muss im Protokoll nicht erwähnt werden. Kann aber.
Zum Vatertag ein paar Männerbücher, ganz schön originell, was? Wobei ja Männerbücher eine ebenso doofe Schublade ist wie Frauenbücher. Aber die männliche Psyche, die spielt halt doch eine große Rolle in meinen Langtexten: Während seinerzeit der metrosexuelle Dreißig-plus-Schelm Juli nach seiner verloren geglaubten Männlichkeit suchte (2013, MaroVerlag) und darüber einen eigenen Ratgeber verfasste (2014, Rowohlt Verlag), steckt Knoppke im Emotionsloch namens Midlifecrisis fest, aus dem ihm – wenn überhaupt – nur eine schielende Streunerin im Regen der Highlands heraushelfen kann (2017, Piper Verlag).
Drei Bücher, drei Stoffe, drei Reisen, die mich von 2011 bis 2016 gefesselt, schreiberisch gefordert, inspiriert und bereichert haben. Dafür bin ich sehr dankbar, übrigens.
33 Dinge, die ich in Leipzig gelernt habe
Von Gedichten, die auf Bäumen wachsen, Sonnen, die aus Hintern scheinen, Bloggern, die auf Bücher starren und Katzen, die von Strumpfhosen grinsen – die Leipziger Buchmesse in Wort- und Bildfetzen.

Ein besseres Wetter hätte ich mir nicht wünschen können. Es regnete, den ganzen Donnerstag. Und wenn es zwischendurch mal nicht regnete, dann schossen präpotente Sonnenstrahlen durch die brüchigen Wolkendecken, das hätten die schottischen Wettermacher, denen man ja eine gewisse Magie bei ihrer Handwerkskunst nachsagt, auch nicht besser hinbekommen. Beste Voraussetzungen also für einen literarischen Trip nach Schottland. Beste Voraussetzungen für Im Regen erwartet niemand, dass dir die Sonne aus dem Hintern scheint. Beste Voraussetzungen für eine gelungene Buchpremiere.

Wenn ein Buch erscheint, dann ist das etwas Wunderbares. Wenn man Glück hat (und einen Verlag mit möglichst vielen Vertriebsmenschen, die möglichst motiviert und überzeugend sind), dann liegt es hier und da und da und hier in den Amazon-trotzenden Geschäften und strahlt einen an. Strahlt einen an mit dem Ausdruck eines tapsigen Frischlings, der unbedingt die Welt erobern möchte, aber nicht so recht weiß, wie das geht. Diese Phase ist schön, ohne Wenn und Aber. Noch schöner ist nur der Moment, wenn ein Buch, das gerade erschienen ist, auf die Bühne drängt und fordert, man möge doch bitte auch daraus lesen, damit die Wörter, die es mit sich herumschleppt, ihren Weg in so viele Ohren wie möglich und gerne auch in die angeschlossenen Gehirne finden. Das sei nun mal die Bestimmung eines Romans, also wird’s bald?
Der Frühling wird gelb! Am 1. März erscheint Im Regen erwartet niemand, dass dir die Sonne aus dem Hintern erscheint. Meine Roadnovel über das wetterwendische Leben mit all den verpassten Chancen und Fast-Momenten. Eine Hymne auf Schottland, Wuppertal und, eh klar: auf die ganz große Liebe.
Wenn so ein Buch nach monatelanger, nein, jahrelanger Entstehungsgeschichte endlich erscheint, dann ist das ist eine sonnenstrahlenschöne Sache. Den Roman zu zelebrieren, das geht am besten auf der Bühne, bei Lesungen. Ein paar Auftritte stehen bereits fest, unter anderem in München (9. März, 31. Mai), Unterhaching (13. Mai) und Schwabmünchen (25. Oktober). Unter Termine gibt’s die Details. Weiterlesen
Neues aus der Schreibwerkstatt: Bald, ganz bald, erscheint mein zweiter Roman, hurra! Die Roadnovel mit dem umweglangen Titel schlingert sich größtenteils durch Schottland, die Protagonisten heißen Knoppke und Sam, Chelsea und Diego. Tiere spielen in dem tragisch-komischen Abenteuer ebenso eine Rolle wie die verpassten Chancen des Lebens. Und die große Liebe, natürlich, die ist der Motor, der noch viel kraftvoller daherkommt als der sonnengelbe Ford Transit, mit dem Knoppke vom Hasenbergl aus ins regennasse Nichts aufbricht.
„Das Nichts hatte offenbar keine Verwendung für Knoppke, denn zu seinem Bedauern befand er sich noch immer hier, neben einer überdrehten Landstreicherin, deren Ausdrucksweise er nicht verstand, mit Bröseln auf der Jacke, die zu warm war für den sonnigen Tag, das Duftgemisch von französischem Gebäck und internationalen Abgasen in der Nase, und Knoppke dachte, c’est la vie!“
Ein Midlife-Mann neben der Spur, dazu eine Herumtreiberin mit Silberblick, eine wutschäumende Ex in spe und jede Menge Überraschungen. Im Frühjahr 2017 bei Piper Paberback. Mehr zum Entstehungsprozess des Romans habe ich hier skizziert.
„Man sollte viel öfter viel weniger erwarten.“ (Egor Knoppke)
Berlin und ich, wir werden nicht warm. Wie mich der Schlingerkurs meiner Roadnovel auf geradezu surreale Weise real eingeholt und von Berlin zurück nach München gebrach hat: Ein verlegerischer Chaos-Trip mit mehr Plot-Twists, als einem Romanautor lieb sein kann.

Es gibt ja solche und solche Lesungen. Solche sind mir lieber. Da veranstaltet das Hotel Hochschober eine Männerwoche, und man wird eingeladen, aus seinen Büchern zu lesen („Für immer Juli“ und „Schluss mit luschig!“). Am Tag danach darf man die Füße hochlegen, im Restaurant schlemmen, in den See springen, oder sich an die Bar verdrücken. Quasi Freude für alle Sinne. Danke dafür, es war mir ein Vergnügen.







